MELANOM INFO DEUTSCHLAND - MID e.V.
Patientenorganisation für Betroffene von Hautkrebs
und deren Angehörige
Burkhards Geschichte:
"Acht Jahre Melanom und noch lange nicht Schluss."
Burkhard lebt seit 2017 mit einem metastasierten malignen Melanom. Seine Reise erzählt von Angst, Hoffnung, modernen Therapien und einem bemerkenswerten Lebensmut.
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„Ich wollte nicht sterben – meine Jungs waren doch erst 15 und 18."
Der Anfang meiner Melanomreise
Hi, ich bin Burkhard und Melanom-Survivor – jedenfalls hoffe ich das.
Meine Melanomreise begann im Juli 2017 mit der Entfernung einer auffälligen Stelle mittig am Rücken. Mich hatte damals sehr gewundert, dass der Arzt noch am selben Abend operieren wollte. Wirklich darüber nachgedacht habe ich aber nicht. Und erst recht war mir damals nicht klar, wie wichtig die Zeit noch werden könnte.
Die Diagnose: Ein böses Erwachen
Es dauerte gute drei Wochen – was ungewöhnlich lange ist – bis der pathologische Befund endlich da war: ein noduläres malignes Melanom, 3,37 mm dick. Puh, habe ich gedacht, so klein – dann war ich wohl noch rechtzeitig genug beim Hautarzt. Leider belehrte mich erst Dr. Google und dann das Leben eines Besseren.
Den Angaben von Dr. Google glaubend, hatte ich wirklich Angst, Weihnachten nicht mehr zu erleben. Ich hatte im wahrsten Sinne des Wortes Todesangst. Ich wollte nicht sterben – meine Jungs waren doch erst 15 und 18 Jahre alt. Was würde aus meiner Frau werden? Was aus dem Urlaub, der knapp 14 Tage später beginnen sollte? Würde es mein letzter sein?
Die erste Therapie und ihre Grenzen
Es folgten Nachschnitt und Entnahme der sogenannten Wächter-Lymphknoten. Bei meinem Glück wurden bei beiden entnommenen Lymphknoten bereits Metastasen gefunden.
Es folgte eine Therapie mit Interferon – damals das einzig zugelassene Medikament. Wie in 95 % der Fälle war diese Therapie erfolglos.
Der nächste Schock: Hirnmetastase
Im September 2019 erhielt ich die Diagnose „Hirnmetastase“. Wie gut, dass ich gerade erst mit dem Motorradführerschein angefangen habe (Ironie aus). Es folgte eine stereotaktische Bestrahlung, und die Therapie mit Nivolumab begann.
Bei der Kontrolle ergab sich eine weitere Metastase, die erneut stereotaktisch bestrahlt wurde. Wir stellten die Therapie auf Nivolumab und Ipilimumab um. Therapieabbruch nach nur zwei Infusionen – für mich ein herber Rückschlag. Zum Glück schienen die Metastasen auf dem Rückzug zu sein.
Ein weiterer Rückfall – und neue Hoffnung
Im Februar 2022 dann ein Rezidiv. Wieder Bestrahlung – dieses Mal aber als fraktionierte stereotaktische Bestrahlung. Die Gesamtdosis wurde auf sieben Sitzungen verteilt, um das gesunde Gewebe zu schonen. Erneut Ipi/Nivo – dieses Mal habe ich aber alle Infusionen vertragen.
Die Nekrose – ein unerwarteter Wendepunkt
Es kehrte aber keine Ruhe ein. Diese vermeintliche Metastase wuchs in beängstigender Geschwindigkeit. Wir haben uns für eine Operation entschieden. Das Ergebnis der Pathologen lautete: Nekrose. Auch wenn Nekrosen keine Metastasen bilden können, so wäre meine Geschichte gleichwohl zu Ende. Denn unbehandelt hätte sie den gleichen Schaden angerichtet wie eine Metastase.
Heute: Leben mit dem Krebs – aber auch mit Hoffnung
Heute sitze ich gerade bei meiner 34. Infusion. 34 Monate, die ich dank moderner Medizin bei guter Gesundheit erleben durfte. Ich stehe bald vor meinem 8. Krebsgeburtstag – acht Jahre mit vielen Höhen und Tiefen.
Möge meine Krebsreise noch lange weitergehen.
